Die aktuelle Corona-Pandemie hat stark dazu beigetragen, das Bewusstsein der Menschen dahingehend zu schärfen, mehr auf Hygiene zu achten. Nichtsdestotrotz werden einige Dinge im Alltag nicht mit der nötigen Vorsicht behandelt bzw. die Reinigung vernachlässigt. Türklinken in öffentlichen Gebäuden oder die Haltegriffe in Bus und Bahn, sorgen oft dafür, dass sich die Hände schmutzig und unrein anfühlen. Dabei sind die wahren Keimzellen nicht unterwegs, sondern zuhause oder am Arbeitsplatz zu finden.
Wir möchten heute fünf alltägliche und unscheinbare Dinge auflisten, die ohne die nötige Reinigung erhebliche Gesundheitsrisiken bergen.
1. Geschirrtücher, die unscheinbaren Keimschleudern
Forscher der University of Mauritius fanden auf 89 % der untersuchten Tücher Bakterien, die beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen hervorrufen können. Laut einer Studie ist jedes zweite Geschirrtuch mit Erregern belastet. Für die Untersuchung wurden 100 Geschirrtücher, nach einer Nutzungszeit von 1 Monat, aus verschiedenen Haushalten auf Bakterien und Verunreinigungen getestet. Die Forschungsleiterin Susheela D. Biranjia-Hurdoyal erklärte auf der jährlichen Konferenz der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie, dass auf 49 Tüchern eine Entwicklung von Bakterien nachgewiesen werden konnte. Das bedeutet dass rund die Hälfte der untersuchten Textilien verunreinigt war. Doch weitaus besorgniserregender war, dass auf drei Vierteln der 49 Geschirrtücher sogar Erreger gefunden wurden, die unter dem Verdacht stehen, dass Sie Lebensmittelvergiftungen auslösen können. Gefunden wurden unter anderem Kolibakterien und Streptokokken. Die Anzahl der Bakterien hängt damit zusammen, wie viele unterschiedliche Personen im Haushalt das gleiche Geschirrtuch nutzen.
Tipp für Sie:
Um diese Bakterien zu vermeiden, empfiehlt es sich die Geschirrtücher nach dem Benutzen immer zum Trocknen aufzuhängen. Benutzte Geschirrtücher sollten aus Hygienegründen regelmäßig mindestens einmal die Woche bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, denn nur so kann der Großteil aller Keime und Bakterien abgetötet werden. Bei intensiver Nutzung und je häufiger in der Küche rohe Lebensmittel wie Fisch, Fleisch oder Eier verarbeitet werden, desto häufiger sollte ein Geschirrtuch gewaschen werden. Hier reicht 1 x die Woche nicht mehr aus.
90 Grad sind nur bei einer besonders hohen Keimbelastung notwendig, oder wenn Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem im Haushalt leben.
2. Handtaschen
Eine britische Studie, die von der Frühstücksfernsehsendung „Good Morning Britain“ bei der „Initial Washroom Hygiene“-Company in Auftrag gegeben wurde, hat herausgefunden, dass in einer durchschnittlichen Handtasche circa 1.000 Bakterien zusammenkommen.
Bei 9 von 10 Frauenhandtaschen war das der Fall. Einigermaßen sauber würde eine Tasche mit 200 Bakterien gelten. Ab 500 Bakterien schlagen Experten Alarm. Zum Vergleich: Ein Toilettensitz beherbergt nur 150 verschiedene Bakterien. Die Studie fand außerdem heraus, dass Hand- und Gesichtscremes die dreckigsten Dinge in der Tasche sind - dicht gefolgt von Lippenstift und Mascara. Und auch, wenn Handtaschen innen kaputt sind, bieten genau diese spröden Risse den perfekten Nährboden für Keime. Noch dazu werden Handtaschen oft an allen erdenklichen Stellen abgestellt oder abgelegt. Im Biergarten, der Umkleidekabine oder sogar auf der öffentlichen Toilette. Vor allem Lederhandtaschen bieten durch ihre raue Oberfläche hervorragende Wachstumsbedingungen für Keime und Bakterien. Sowohl die Außen- als auch die Innenseiten der Taschen sind oftmals stark belastet. Eine von fünf Handtaschen ist sogar so stark verunreinigt, dass die Menge an Keimen als ernsthafte Bedrohung der Gesundheit eingestuft wird.
Doch was tun um mit einem guten Gefühl in der Hand durch die Straßen zu laufen? Hier hilft nur reinigen, reinigen, reinigen.
Tipp für Sie:
Handtaschen sollten mindestens 1x pro Woche komplett entleert und ausgeräumt werden. Die richtige Reinigung startet im Innenleben mit sanften Pflegetüchern, im Anschluss kommt noch ein Desinfektionsspray für Textilien zum Einsatz. Diese Schritte wiederholen Sie dann außen auf der Tasche.
3. Mikrowellen
Im Allgemeinen wird immer noch sehr häufig angenommen, dass die Strahlung in einer Mikrowelle Keime tötet. Das ist so nicht richtig und hat Konsequenzen für die hygienische Reinigung der Mikrowelle, die man ebenso oft vornehmen sollte wie bei jedem anderen Küchengerät, das mit Lebensmitteln Kontakt hat. Nicht die Strahlung tötet Keime, sondern die Hitze. Diese entsteht durch das in den Speisen erhitzte Wasser. Ist etwa Fleisch nicht ausreichend gegart, können auch Salmonellen die Zeit in der Mikrowelle überleben und bei Verzehr Infektionen verursachen.
Wird eine Mikrowelle oft genutzt und nicht nach jedem Gebrauch gereinigt, dann haften in ihr Lebensmittelreste und Partikel an. Diese Reste sind trocken und werden bei einer weiteren Nutzung nicht mehr erhitzt, was dazu führt, dass Küchenkeime wie Salmonellen oder Listerien sich sehr wohl in der Mikrowelle befinden. Dadurch können sie später zubereitete Speisen kontaminieren, was wieder zu gesundheitlichen Schäden führen kann.
Tipp für Sie:
- Frische Verschmutzung: Sind die Verschmutzungen der Mikrowelle frisch, reicht es den Innenraum mit einem in Essig getränkten Tuch auszuwischen und im Anschluss zu trocknen.
- Schon angetrocknete Verschmutzung: Bei Fettspritzern und Verkrustungen füllt man am besten eine mikrowellengeeignete Schale mit Wasser und gibt einen Schuss Essig hinzu. Die Schale kommt dann in die Mikrowelle und wird auf höchster Stufe für ca. 5 Minuten erhitzt. Das Essigwasser verdampft und löst den Schmutz an den Mikrowellenwänden ab.
Den gleichen reinigenden Effekt hat es, wenn anstelle von Essig Zitronensäure verwendet wird. Bei beiden Methoden werden nach dem Erhitzen mit einem Lappen die Schmutzreste aus der Mikrowelle entfernt.
4. Computer: Tastatur und Maus
Besonders viele Bakterien und Keime finden sich in unseren Büros, vor allem auf der Tastatur und der Computer Maus. Beides wird täglich angefasst, je nachdem von einer oder sogar mehreren Personen. Wer dann noch zwischendurch gerne nascht, verliert häufig Krümel, die in die Tastatur fallen
Das führt zwangsläufig dazu, dass sich unter den Tasten, Keime, Bakterien, Hautschuppen Essen und anderer Schmutz befindet.
Einer Studie aus Großbritannien zufolge lauern über 3000 Bakterien auf einer durchschnittlichen Büro-Tastatur und mehr als 1600 auf der Maus. Dagegen hilft nur: Maus und Tastatur regelmäßig reinigen.
Tipp für Sie:
Die Tastatur wird für eine gründliche Reinigung vom Computer getrennt, umgedreht und geschüttelt, um lose Verschmutzungen zu lösen. Es kann hierzu auch ein Druckluftspray verwendet werden. Um die Tasten zu reinigen kann Isopropyl-Alkohol oder ein anderes Desinfektionsmittel zum Entfernen der Bakterien und anderer Verschmutzungen auf der Tastatur verwendet werden. Bei der Anwendung von Isopropyl-Alkohol sollte vor allem bei Laptops vorsichtig umgegangen werden, da sich unterhalb der Tastatur empfindliche Hardware befindet. Zur Reinigung wird ein Wattestäbchen in die Alkohol Lösung gehalten. Anschließend können vorsichtig die Zwischenräume gesäubert werden. Dann mit einem Mirkrofasertuch die Tastatur nochmals komplett abwischen.
Natürlich gibt es auch eine komplette Reinigung aller Tasten. Wir raten vor der Demontage ein Foto der Tastatur zu machen, um alle Tasten wieder an die richtige Position setzen zu können. Wenn hier alle Tasten unter Wasser oder einer Alkohol Lösung gereinigt wurden, sollten die Tasten sicherheitshalber noch ein paar Stunden an der Luft getrocknet werden.
5. Smartphones
Smartphones sind regelrechte Keimherde, da auch sie, wie Handtaschen, überall dabei sind und auch überall abgelegt werden. Besonders in der Erkältungszeit und insbesondere jetzt, in Zeiten der Coronavirus-Sars-CoV-2-Pandemie, sollte jedes Smartphone regelmäßig gereinigt werden. Denn auf dem Smartphone tummeln sich sonst viele Keime, Bakterien und Pilze.
Tipp für Sie:
Für die tägliche Reinigung reicht ein Mikrofasertuch, wie es auch Brillenträger verwenden. Dadurch verringert sich die Keimbelastung, einer Studie der Universität Furtwangen, um 80 Prozent. Wichtig hierbei ist es auf ein sauberes Tuch zu achten.
Bei der Reinigung eines Smartphones ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Alkohole, Spülmittel oder Seifenlaugen genutzt werden, denn sie können langfristig die fettabweisende Oberfläche, die oleophobe Schutzschicht von Smartphones und Tablets – beschädigen und unter anderem ihre Bedienbarkeit beeinträchtigen – zudem neigen Bildschirme so stärker zur Schlierenbildung. Heute gibt es schon einige Smartphones, die wasserdicht sind, diese können natürlich auch unter Wasser abgewaschen werden.
Fazit
In unserem Artikel haben wir Ihnen 5 Dinge vorgestellt, die täglich genutzt werden, über die sich aber kaum jemand Gedanken bezüglich der Belastung durch Keime und Bakterien macht und die ohne die nötige Reinigung erhebliche Gesundheitsrisiken bergen. Forschungen zeigen wie wichtig eine regelmäßige Reinigung ist, um gesundheitliche Folgen zu verhindern.