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Besen und Bürsten Basiswissen: Auf die richtige Auswahl kommt es an

von Constance Schulz am 24.09.2020 17:00:13
 
 

Besen und Bürsten BasiswissenIn diesem Beitrag behandeln wir das Thema Kehrwalzen und Seitenbesen für Kehrsaugmaschinen. Bürsten und Walzen unterscheiden sich in der Art der Anordnung der Borsten sowie in den verwendeten Materialien. Das Angebot richtet sich nach dem Einsatzzweck. Aber auch die Kehrsaugmaschine selbst bestimmt die passende Auswahl.

Die richtige Wahl der Seitenbesen

Seitenbesen sind die Bauteile einer Kehrsaugmaschine, die Kehrgüter bzw. generell unerwünschte Stoffe, die sich nicht in Reichweite der Kehrwalze befinden, vor die Kehrwalze befördern. Da sie in Bereichen arbeiten, die nicht frequentiert werden, müssen hier meist unliebsame Erscheinungen wie stark verkrustete Verschmutzungen, Wildkrautwuchs oder hohes Schmutz- bzw. Staubaufkommen beseitigt werden.

Seitenbesen bestehen aus einem runden Trägerkörper aus Holz oder Kunststoff. An diesem sind in Lochungen Borsten eingestanzt, die in einem Winkel von 120°-140° vom Träger abstehen. Die Borstenlänge variiert abhängig von der Maschine in der der Seitenbesen genutzt wird.

Bei den verwendeten Borsten gibt es eine ganze Reihe von Materialien, die für unterschiedliche     Einsatzbereiche geeignet sind:     

  • Polypropylen in Stärken von 0,4 mm bis 1,2 mm ist für den Regeleinsatz geeignet, bei dem Staub und leichteres, lose aufliegendes Kehrgut bearbeitet werden muss
  • Nylon in Stärken bis zu 2 mm wird verwendet, wenn zum Beispiel die Randbereiche von Freiflächen gereinigt werden müssen und die Verschmutzungen durch Regen und Nässe stark verdichtet sind
  • Polypropylen in den genannten Stärken kombiniert mit Welldraht (0,3 / 0,4 mm) ist gut geeignet um auch Wildkräuter aus den Randbereichen auszureißen (die Pflanzen verfangen sich in dem Draht) und gleichzeitig die weiteren Verschmutzungen zu beseitigen.
  • Der aggressivste Besatz ist Flachdraht. Seitenbesen mit Flachdraht (bis zu 2,8 mm) werden bei extremen Verschmutzungen genutzt, wenn es darum geht Wildkräuter abzuschneiden und gleichzeitig extreme Verkrustungen aus Sand, Stein und Umweltstäuben aufzubrechen.

Prüfen Sie bei der Wahl der Seitenbesen, ob Ihre Kehrsaugmaschine auch für diese ausgelegt ist oder an ihre Leistungsgrenzen stößt. Weiterhin ist die Staubkontrolle um die Seitenbesen zu beachten, da unterschiedliche Borstenarten auch unterschiedliche Staubaufwirbelungen erzeugen. Denn Kehrsaugmaschinen verfügen meist nicht über Seitenbesenstaubkontrollen.

 

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Auch die Auswahl der Kehrwalzen hängt von der Maschine und dem Einsatzzweck ab

Die zylindrische Hauptkehrwalze erledigt die Hauptarbeit im Prozess des Kehrsaugens. Ob beim Direktkehrsystem oder beim Überkopfwurfsystem, die Kehrwalze hat die Aufgabe, das Kehrgut in den Auffangbehälter zu befördern.

Die Borstenmaterialien der Kehrwalze sind ähnlich wie beim Seitenbesen, nur das Thema Flachdraht entfällt komplett: 

  • Kunststoff -, Draht- Welldrahtkombinationen werden bei schwereren Kehrgüter wie Split, Sand oder Metall verwendet.
  • Kunststoffkombinationen mit unterschiedlichen Materialstärken kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn es sich um Verschmutzungen wie z.B. Holzspäne, Staub, Kunststoffreste etc.
  • Auch reine Drahtkehrwalzen sind bei sehr leistungsstarken Maschinen möglich und werden dort eingesetzt, wo verkrustete Verschmutzungen abrasiv entfernt werden müssen. Diese Art der Kehrwalzen sind in der Herstellung sehr aufwändig zu fertigen und damit sehr hochpreisig.

Der Borstenträger bei der Kehrwalze ist in der Regel ein Kunststoffzylinder, auf den Borsten in die Bohrungen eingestanzt werden. Die Borsten werden immer bündelweise eingebracht. Die Borstenlänge hängt auch hier wieder vom Maschinentyp ab. Imprägnierte Pappkörper sind mittlerweile wegen ihrer mangelnden Stabilität nicht mehr gängig.

Variabel bei der Kehrwalze ist dagegen die Anordnung der Borsten.

  • Der Standard ist die spiralförmige oder auch parallele Anordnung an der Längsachse des zylindrischen Körpers. Hier ist gewährleistet, dass Verschmutzungen unterschiedlicher Größe in den Freiräumen der Kehrwalze befördert werden können.
  • Es gibt auch Kehrwalzen im Vollbesatz, die vornehmlich dort eingesetzt werden, wo es darum geht, feine Verschmutzungen vom Boden aufzunehmen.
  • Bei den sogenannten Fensterkehrwalzen sind die Borsten parallel zur Längsachse des Körpers angeordnet, weisen aber fensterartige Aussparungen auf. Diese sorgen durch die Luftdruckverhältnisse bei der Rotation dafür, dass auch leichtere Kehrgüter wie Papier oder     Styropor besser aufgenommen werden können. Laub ginge theoretisch auch, ist allerdings aufgrund seines erheblichen Volumens kein für eine Kehrsaugmaschine geeignetes Kehrgut.
  • Für schweres Kehrgut wie Sand, Kies, Schlacke, Metall etc. gibt es eine weitere Sonderform der Borstenanordnung: die Speerwalze. Hier weisen die sehr dicht eingestanzten Borsten pfeilförmig in Kehrrichtung. Dadurch kann ein ausreichend hoher Druck aufgebaut werden um eben diese Kehrgüter zu befördern. Die Speerwalze kann nur beim Direktkehrsystem wegen des kürzeren Kehrweges eingesetzt werden.

Fazit

Eine Kehrsaugmaschine kann schnell ihr Leistungspotenzial verlieren, wenn Sie mit falschen Kehrwalzen oder Seitenbesen arbeiten. Ist die Borstenwahl schlecht getroffen, wird außerdem deren Verschleißanfälligkeit erhöht und Sie müssen mit finanziellen Einbußen rechnen. Wählen Sie die Borstenarten und deren Anordnung entsprechend ihres Einsatzzweckes und passend zur verwendeten Kehrsaugmaschine – es lohnt sich.

Kategorien: Bodenreinigung

Constance Schulz

Autorin: Constance Schulz

Constance Schulz leitet seit Februar 2015 das Marketing bei Remaconcept GmbH, mit Fokus auf zukunftsorientiertes Business Development und das strategische Marketing. Kontakt: T +49 6207  9431-14, Mobil: 01751500239, constance.schulz@remaconcept.de"

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