Die Orbitaltechnik oder synonym auch oszillierende oder Excenter Technik ist im Wesentlichen aus der Schleiftechnik bekannt und erfährt immer mehr Einzug in die Reinigungstechnik. Kurz beschrieben ist es bei der Orbitaltechnik so, dass ein Trägermedium durch einen Elektromotor in hochfrequente Schwingungen versetzt wird. Das auf dem Trägermedium eingesetzte Werkzeug trägt dann unerwünschte Stoffe von einer Oberfläche ab. Das können neben Verschmutzungen auch Farben, Lacke, Korrosionen oder Ähnliches sein. Erfahren Sie in diesem Blogartikel mehr zu den Vorteilen dieser Technik.
Vorteile der Orbitaltechnik
- Eine einfachere Kontrolle der abgetragenen Stoffe ist möglich, da hier durch den geringen Ausschlag, nur wenige Luftverwirbelungen erzeugt werden.
- Die zu beseitigenden Stoffe werden von mehreren Seiten angegriffen und damit effizienter abgetragen.
- Man ist bei der Formgebung des Trägermediums deutlich flexibler gegenüber einem Rotationsabtrag. Man kann neben der klassischen runden Form auch auf eckige Formen gehen (Rechtecke unterschiedlichster Kantenlängen und sogar Dreiecke für spezielles Eckenschleifen oder -reinigen).
- Dank der kreisförmigen Arbeitsbewegung und dem mit vollem Durchmesser aufliegenden Pad werden weniger Wasser, Reinigungsmittel und Energie benötigt.
- Die Notwendigkeit eines Spritzschutzes entfällt.
- Man kann häufig exakt wandnah reinigen, wenn der Pad mit einer leichten Überlappung des Trägers installiert wird.
- Und in vielen Fällen ist das Reinigungsergebnis besser, da die oszillierende Bewegung eine größere mechanische Leistung darstellt.
- Die Pads liegen mit gesamtem Durchmesser auf dem Boden auf. Dadurch entsteht eine große Wirkfläche, wodurch wiederum viele Quadratmeter in kurzer Zeit gereinigt werden können.
- Die genannten Vorteile sorgen auch dafür, dass die Reinigungslösung wesentlich besser zu kontrollieren
Nachteile der Orbitaltechnik
Geringe Bürstenoptionen
Ein Nachteil der Orbitaltechnik ist die nur geringe und zum Teil auch technisch wenig überzeugende Möglichkeit des Bürsteneinsatzes. Denn bei der Orbitaltechnik wird hauptsächlich mit Pads gearbeitet. Hier stehen einem allerdings eine Vielzahl von unterschiedlichen Produkten zur Verfügung, teilweise sogar mehr als bei der Tellertechnik.
Klettverbindung
Als ein „Fallstrick“ bei der Arbeit mit Orbitalmaschinen hat sich häufig schon die Verbindung des Pads zur Maschine erwiesen. In der Regel wird der Pad mit einer Klettverbindung an der Maschine installiert. Es gibt bei dieser Art der Verbindung häufig jedoch zwei Probleme:
- Die Adhäsion des Kletts ist zu schwach, um einen schweren, flüssigkeitsgetränkten Pad bei Transportfahrten an der Maschine zu halten. Der Pad fällt runter und wird durch das Überfahren der Maschine zerstört.
- Die Adhäsion des Kletts ist so stark, dass sich die Verbindungskräfte während des Reinigungsvorgangs immer weiter erhöhen und der Pad nicht mehr zerstörungsfrei von der Maschine zu entfernen ist.
Lösungsansätze:
Die geeignetste Verbindung sind auf das jeweilige Pad angepasste Padadapter, die aus unterschiedlichen Klettmatten bestehen. Bei den Kletts gibt es pilzförmige und einfache Widerhaken. Der pilzförmige Widerhaken arbeitet sich bei einem vliesartigen Material so tief ein, dass die Verbindung nicht mehr zerstörungsfrei gelöst werden kann. Bei diesen Materialien muss also der Klett mit dem einfachen Widerhaken verwendet werden.
Das gerade in der Orbitaltechnik gerne verwendete Melaminpad hingegen, sollte, sofern es nicht auf ein Vliesmaterial aufgearbeitet ist, mit dem pilzförmigen Klett verwendet werden, da Melamin sich zunächst vollständig mit Flüssigkeit vollsaugen muss, damit es nicht zerstört wird.
Einsatzgebiete der Orbitaltechnik
Dank verschiedener Pad-Aufsätze lassen sich sowohl Beton-, als auch Fliesen-, Laminat- und Teppichböden reinigen. Damit eignet sie sich unter anderem für den Einsatz in Industrie- und Sanitärbereichen, Schulen, Supermärkten und Fitnesszentren.
Fazit
Die Orbitaltechnik ist ein echter „Gamechanger“. Und die Vorteile der Orbitaltechnik überzeugen immer mehr Hersteller von Scheuersaugmaschinen. Viele bieten daher nun auch Maschinen an, bei denen man neben den herkömmlichen Teller- und Walzenbürsten auch auf einen rechteckigen Orbitalschrubbkopf zugreifen kann.
Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass der Umgang mit einer Orbitalmaschine deutlich anspruchsvoller ist und daher gut geschultes und kompetentes Reinigungspersonal voraussetzt.