Bei der Prüfung von Angeboten für eine neue (oder auch gebrauchte) Bodenreinigungsmaschine tauchen immer gewisse Standard-Leistungsdaten auf. Dazu gehören neben der Arbeitsbreite, dem Tank- oder Kehrgutbehältervolumen, der Geschwindigkeit als ultimatives Leistungsdatum auch die Flächenleistung. In diesem Blogartikel möchten wir daher auf den letzten Punkt die Flächenleistung im Speziellen eingehen.
Warum ist die Flächenleistung bei der Wahl einer Reinigungsmaschine entscheidend?
Die Flächenleistung ist aus dem Grunde so interessant, weil hierüber der Betreiber und Nutzer einer Bodenreinigungsmaschine so die für Ihn geeignete Größenauswahl treffen kann. Denn er selbst weiß, welche Flächen er mit einer Maschine in welcher Frequenz und in welchem Zeitfenster bearbeiten muss.
Wie ermittle ich die beste Flächenleistung?
Jetzt könnte man einfach sagen, wir haben drei Angebote von drei Herstellern, stellen die Flächenleistung der einzelnen Maschinen gegenüber und ermitteln darüber, wie sich der Leistungsunterschied gestaltet. Der Günstigste in der Preis-/Leistungsanalyse bekommt dann den Zuschlag.
Bevor man jedoch auf diese Weise vorgeht, sollte man sich überlegen, wie sich der Wert „Flächenleistung“ zusammensetzt. Wer die Berechnung so anstellt, dass er die Arbeitsbreite mit der maximalen Arbeitsgeschwindigkeit multipliziert, lässt dabei wesentliche Faktoren der Bodenreinigungstechnik außer acht:
- Arbeitsbreite: Dass exakt Reinigungsbahn neben Reinigungsbahn gesetzt werden kann ist in der Praxis eigentlich unmöglich. Daher sollte man an dieser Stelle bereits 5-10 cm von der Arbeitsbreite der Maschine abziehen. Zudem stellt sich die Frage, wie sich die Arbeitsbreite eigentlich misst. Ist die Arbeitsbreite die Addition von Seitenschrubbaggregat oder Seitenbesen bei der Kehrsaugmaschine mit dem Hauptaggregat – Schrubbkopf oder Hauptkehrwalze? Natürlich nicht! Diese Systeme sollten komplett außer acht gelassen werden, weil es sich hier um Hilfsaggregate handelt, die zur wichtigen Randbearbeitung gehören, aber in der Berechnung der Flächenleistung nichts zu suchen haben. Denn hierbei wird die Reinigungsleistung des Hauptaggregats technisch bedingt, nicht erzielt.
- Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit bei der Bodenreinigung muss den Erfordernissen angepasst werden. Da denken wir an den Sinner’schen Reinigungskreis, der die Faktoren Zeit und Mechanik beinhaltet (neben der Temperatur und der Reinigungschemie). Daraus resultiert die Frage, in welcher Geschwindigkeit ist die Reinigung mit der durch Maschine zur Verfügung gestellten Mechanik durchführbar. Die Mechanik der Bodenreinigungsmaschine resultiert aus Anpressdruck, Beschaffenheit des/der Reinigungsmediums(en) (Schrubb-/Kehrwalze, Schrubb-/Treibteller, Pads) und Drehzahlen des/der Reinigungsmediums(en). Wie viele Walzen sind in einer Maschine und wie sind diese zueinander angeordnet? Daher ist es fast vernachlässigbar wie schnell die Maschine fährt.
- Einsatzzeit: Wenn also über die vorgenannten Faktoren die Arbeitsgeschwindigkeit festgestellt wurde, müssen jetzt noch die Überlegungen zur Einsatzzeit angestellt werden. Also wie lange hält eine Tankfüllung bei der Scheuersaugmaschine oder wie viel Kehrgut kann eine Kehrsaugmaschine aufnehmen? Wobei man die Wege zu den Rüstorten auch in die Berechnungen einbeziehen muss. Bei langen Strecken, kann dann die Fahrgeschwindigkeit wieder ein beachtenswerter Faktor sein.
- Laufzeit: Nicht zuletzt geht es im Falle von batteriebetriebenen Maschinen auch noch um die Laufzeit mit einer Batteriefüllung und die damit verbundene Zeit zum Wiederaufladen der Batterie – wobei wir bei fast allen Größen von nicht weniger als acht Stunden bis hin zu 14 Stunden ausgehen müssen. Teil- und Zwischenladungen sollten grundsätzlich vermieden werden.
Die Wahrheit zu den unterschiedlichen Reinigungsleistungen verschiedener Maschinen lässt sich nur in einem Vergleichstest feststellen. Und für solch einen Test müssen exakt gleiche Bedingungen herrschen, was in der Regel nicht gewährleistet werden kann.
Fazit
Als Fazit muss man festhalten, dass die Angaben zu der Flächenleistung einer Bodenreinigungsmaschine bestenfalls ein Näherungswert sind. Wer es also genau wissen möchte, kommt nicht umhin, einen Test durchzuführen. Am besten lässt man sich die in Frage kommende Maschine mehrtägig zur Verfügung stellen, um im Alltag die Leistungsdaten über eine präzise Testverfolgung zu ermitteln. Dann erst ist man tatsächlich in der Lage eine fundierte und zukunftssichere Entscheidung zu treffen.