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Fluktuation und Krankheit: So beugen Sie effektiv vor!

von Constance Schulz am 10.12.2020 11:30:56
 
 

TeamFast ein Drittel der Beschäftigungsverhältnisse sind im vergangenen Jahr beendet oder begonnen worden. Auch das Reinigungspersonal unterliegt leider sehr häufig einer hohen Fluktuation. Doch so ein ständiger Mitarbeiterwechsel kostet das Unternehmen nicht nur viel Zeit bezüglich neuer Einarbeitung, sondern ist obendrein auch enorm teuer. Für Krankheitsfälle gilt das gleiche, muss doch auch hier immer schnell Ersatz gefunden werden. Ich möchte Ihnen in diesem Artikel daher gerne ein paar Tipps geben, wie Fluktuation und Krankheitsfälle in der Reinigungsbranche vorgebeugt werden können.

Die Auswirkungen: Nachteile einer hohen Fluktuation- und Krankheitsrate

Der Verlust von wichtigem Knowhow

Handelt es sich bei der Fluktuation um Leistungsträger, so geht dem Unternehmen wichtiges Knowhow verloren.

Die Entstehung von Kosten durch den Abgang

Durch den Abgang von Mitarbeitern, können für den Betrieb Kosten wie Überbrückungskosten und Beschaffungskosten entstehen. Auch Kosten aus der Einarbeitungsphase können aufkommen.

Verlust der Produktivität in den letzten Arbeitswochen

Oftmals haben Mitarbeiter lange vor Aushändigung der schriftlichen Kündigung, innerlich mit der Arbeit in dem jeweiligen Betrieb abgeschlossen. Häufig hat dies zur Folge, dass die Mitarbeiter in der letzten Zeit ihrer Betriebszugehörigkeit weniger produktiv sind, als zu Beginn.

Verzug von Projekten

Wird die frei gewordene Stelle nicht schnellstmöglich neu besetzt, so können bereits laufende Projekte in zeitlichen Verzug kommen. Dies kann zu Unzufriedenheit der Kunden führen.

Veränderung der Teamstruktur

Verlässt ein langjähriger, erfahrener Mitarbeiter das Unternehmen, so kann sich schnell die Teamstruktur verändern. Demotivation und Verunsicherung sind beispielhafte Folgen zu denen es innerhalb der Teams kommen kann. Auch Kunden sind bei wechselnden Ansprechpartnern nicht immer erfreut.

Kosten und Aufwand bei der Einarbeitung 

Die Einarbeitung des neuen Mitarbeiters ist mit Kosten und Aufwand verbunden. Bestehende Mitarbeiter müssen für die neue Kraft aus ihrer Arbeit herausgezogen werden, zudem kann der neue Mitarbeiter noch keine volle Produktivität gewährleisten.

Spontane Bereitstellung von Ersatz

Morgens zu Arbeitsbeginn klingelt Ihr Telefon. Ein Mitarbeiter meldet sich krank. Nun müssen Sie in all dem Stress noch schnellstmöglich einen geeigneten Ersatz ausfindig machen. Und das meist für einen unbestimmten Zeitraum. Dies hat häufig zu Folge, dass an einer Stelle wichtige Arbeit liegen bleibt. Sei es, sie finden keinen Ersatz oder ein Mitarbeiter muss den Ersatz übernehmen und schafft die doppelte Menge an Arbeit nicht. Dies bedeutet somit eine höhere Arbeitsbelastung für gesunde Kollegen.

 

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Die positiven Aspekte für sich rausziehen:

Vorteile für das Unternehmen von Fluktuation und Krankheit

Dennoch kann eine Fluktuation auch Vorteile mit sich bringen. Neue Kollegen bringen neuen Input in den Betrieb. Somit fließen unterschiedliche Sichtweisen und Charaktere mit ein, was folglich die Kreativität innerhalb des Unternehmens fördern kann. Jeder neue Mitarbeiter verfügt über ein Netzwerk, von welchem Ihr Unternehmen profitieren kann. Eine Außenperspektive durch das Einstellen einer neuen Kraft, kann Schwachstellen aufzeigen und Betriebsblindheit vorbeugen. Kommt Ihr neuer Mitarbeiter frisch von der Uni, verfügt er über Erkenntnisse der neuesten Trends auf Ihrem Gebiet und kann Ihr Unternehmen auf den aktuellen Wissensstand bringen. Außerdem, kann ein Abgang eines Mitarbeiters, der innerlich schon längst gekündigt hat, das Betriebsklima wieder anheben. Ein hoher Krankenstand kann Hinweise an das Unternehmen liefern, dass wichtige Änderungen vorgenommen werden müssen. Sehen Sie es als Handlungsaufforderung.

Doch was sind überhaupt Gründe für die Fluktuation und Krankheit?

Fluktuation bedeutet zunächst einmal der Wechsel von Personal. Das ist ganz normal und kann von Faktoren wie Ruhestand, Elternzeit und konjunkturellen Schwankungen am Arbeitsmarkt abhängen. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, überdenkt ein Mitarbeiter meist mehrfach seine Kündigung im Vergleich zu Zeiten, in denen der Arbeitsmarkt besonders gut ist. Als Unternehmensfremde Fluktuation, auch Mitarbeiterfluktuation genannt, bezeichnet man das Verlassen des Mitarbeiters durch Kündigung mit anschließendem Wechsel in einen anderen Betrieb. Fragen die Sie sich als Unternehmen stellen können, um Fluktuation und Krankheitsfälle zu vermeiden, sind:

  • Sind meine Mitarbeiter unzufrieden?
  • Gibt es private Veränderung bei meinem Mitarbeiter?
  • Möchte sich mein Mitarbeiter beruflich verändern?
  • Kann ich ihm Alternativen bieten?
  • Hat mein Mitarbeiter unerfüllte Ansprüche wie Verkehrsanbindung oder Kulturangebote?
  • Sind die Arbeitsbedingungen zumutbar?
  • Ist die Vergütung angemessen?
  • Wie werden unsere Mitarbeiter geführt?
  • Werden unsere Mitarbeiter und deren Arbeit ausreichend wertgeschätzt?

Nehmen Sie sich vor, diese Fragestellungen kontinuierlich durchzugehen, um rechtzeitig handeln und somit vorbeugen zu können. Im weiteren Verlauf zeigen wir Ihnen praktische Umsetzungsmaßnahmen und Tipps zu Vorbeugung auf.

Tipps zur Vorbeugung von Fluktuation und Krankheit

Krankheitsfällen vorbeugen

Was ist montags nur los mit Viren und Bakterien? Immer wieder schlagen sie an diesem Tag kompromisslos zu. Viele Firmen haben sich dazu Gedanken gemacht und sich einiges einfallen lassen, um den Montagsvirus zu stoppen.

Ein Beispiel: Großen Erfolg hatte hier ein deutsches Dienstleistungsunternehmen, welches sich für montags immer etwas einfallen ließ, um die Mitarbeiter zu motivieren. Den Auftakt machte ein kostenloser Smoothie, der Montagmorgens frisch für jeden Mitarbeiter angeboten wurde. In der zweiten Woche gab es kostenlose Berliner. Für jeden Montag ließen sich die Verantwortlichen etwas Neues einfallen. Bemerkenswert war, dass diese kleine Aufmerksamkeit dazu geführt hat, dass die Krankenstände enorm zurückgegangen sind.

Schaffen Sie bei Rauchern Anreize wie, wer es schafft 6 Monate rauchfrei zu bleiben, der erhält nach Ablauf der Zeit eine Summe X, nach weiteren 6 Monaten darf er sich dann nochmals über eine kleine Zuwendung freuen.

Es ist wichtig, seinen Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen, ein kleines Dankeschön, ein Lob, kann so viel bewirken. Es geht hier nicht um große Summen, sondern um Kleinigkeiten, die zeigen, dass jeder Mitarbeiter wertvoll ist, egal auf welcher Ebene er angestellt ist.

Sportangebot

Fluktuation vermeiden

Eine hohe Fluktuation zeigt immer Unzufriedenheit der Mitarbeiter an. Im ersten Step gilt es herauszufinden, warum die Angestellten überhaupt unzufrieden sind. Dies kann in Einzelgesprächen oder über Mitarbeiterumfragen herausgefunden werden.

Es ist enorm wichtig ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeiter wohl fühlen.

Dies kann mit Anreizen gewonnen werden. Mitarbeiter, in die viel Zeit der Einarbeitung investiert wurde, sollten nach Möglichkeit auch gehalten werden. Hier gilt es Anreize zu schaffen und eine Art Bindung herzustellen.

Es gibt Unternehmen, die für Ihre Angestellten kostenlos Sport wie z. B. Yoga anbieten. Einmal die Woche für 1 Stunde Auszeit, bezahlt versteht sich. Wettbewerbe werden auch gerne angenommen, wie z. B. Treppensteigen.

Gibt es viele Treppen, so werden diese über einen Zeitraum von 3 Monaten gezählt, von der Firma abgestempelt und wer die meisten Treppen gelaufen ist und eventuell auf den Fahrstuhl verzichtet, der erhält am Ende einen Preis, sei es ein Fernseher, Tablet, Gutschein oder ähnliches.

Was kann noch helfen?

Ein tägliches gemeinsames Frühstück im Office, ein Elektroroller als Firmenfahrzeug. Geben Sie finanzielle Anreize, das können Zuschüsse für ein Fitnessstudio sein.

Zeigen Sie ihren Mitarbeitern Aufstiegsmöglichkeiten auf, nichts ist schlimmer als zu wissen, dass ein Aufstieg unmöglich ist. Geben Sie Ihren Angestellten auch immer die Möglichkeit sich weiterzubilden. Immerhin haben Sie schon ab Einstellung viel Zeit und Geld investiert.

Fazit

Kommunikation ist sowohl bei Krankheit als auch bei Fluktuation das A und O.

Richten Sie für sich und Ihre Mitarbeiter 1x pro Monat ein Meeting ein. Wichtig hierbei ist es herauszufinden:

  • Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeitern
  • Wie ist die Stimmung im Unternehmen
  • Gibt es aktuelle geschäftliche Punkte die abzuklären sind

Haben Sie die Ursache für Kündigungen erkannt, können Sie gezielte Strategien erarbeiten, mit denen Sie die Mitarbeiterzufriedenheit steigern, den Wünschen der Mitarbeiter besser entsprechen und Kündigungen verhindern.

Kategorien: Reinigungspersonal

Constance Schulz

Autorin: Constance Schulz

Constance Schulz leitet seit Februar 2015 das Marketing bei Remaconcept GmbH, mit Fokus auf zukunftsorientiertes Business Development und das strategische Marketing. Kontakt: T +49 6207  9431-14, Mobil: 01751500239, constance.schulz@remaconcept.de"

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