Es gibt viele große und schöne Graffitis, die unsere Städte verzieren, auch von namenhaften Künstlern wie, LOOMIT, Mirco Reisner oder Herbert Jens Müller, um nur einige wenige zu nennen. Auch muss die Graffiti Street Art Illustration genannt werden, die immer wieder Passanten staunen lässt. Nun aber zu den Graffitis, die unbedingt weg sollen, da sie Denkmäler, Bahnen oder komplette Hausflächen einfach nur hässlich machen und als Schmierereien angesehen werden. Wichtiger Grund zur Entfernung ist auch die Minderung von Immobilienwerten, die mit diesen Verschmutzungen einhergehen.
Graffitientfernung: Was ist zu beachten?
Im Vorfeld müssen mit Sicherheit die Kosten der Entfernung abgeschätzt werden. Das ist nicht so einfach, hängen diese doch von vielen Faktoren ab wie:
- Größe des zu entfernenden Graffitis
- Beschaffenheit des Untergrundes
- Zeitaufwand, der zur Beseitigung benötigt wird
Sind diese Fragen beantwortet, muss entschieden werden, welche Reinigungssysteme zum Einsatz kommen.
Verfahren zur Beseitigung von Graffitis
1) Do-It-Yourself-Variante mit Graffitientferner
Mit speziellen Mitteln aus dem Fachhandel kann hier selbst Hand angelegt werden.
Der Graffitientferner wird auf das Graffiti aufgetragen und nach einer gewissen Einwirkzeit mit einem Schwamm oder Bürste entfernt werden. Im letzten Schritt, wird nochmals mit reinem Wasser nachgewischt. Um Chemie hier zu vermeiden, die auch in das Grundwasser fließt, sollte bei der Produktauswahl auf biologisch abbaubare Reinigungsmittel geachtet werden.
Wird dennoch mit Chemie gereinigt, muss das Schmutzwasser aufgefangen werden, damit die Reste nicht ins Grundwasser gelangen. Diese Variante ist nur bedingt einsetzbar, da die Reinigungslösungen recht aggressiv sind und am Untergrund Schäden anrichten können. Bei empfindlichen Flächen sollte möglichst eine andere Variante gewählt werden. Diese Methode ist eine kostengünstige und eher für kleine unempfindliche Flächen geeignet
2) Heißwasser-Hochdruckstrahl Variante
Der benötigte Reiniger hierfür hat eine salbenähnliche zähe Konsistenz. Dieser wird auf die gesamte zu reinigende Fläche verteilt. Unterschiedliche Farbreste werden hier im Vorfeld gelöst. Zu beachten ist, dass grobe Salbenreste vorab entfernt werden, um das Grundwasser zu entlasten. Im Anschluss hieran werden die gelösten Farbreste mit einem Wasserdruck von 120bar und einer Temperatur von 80 Grad abgestrahlt.
3) Die Lasertechnik Variante
Handelt es sich bei dem Graffiti um Schriftzüge, die entfernt werden müssen, so ist diese Methode eine geeignete. Die Oberflächen werden bei diesem Verfahren nicht beschädigt wie bei den mechanischen oder chemischen Verfahren. Da hier ohne Reinigungsmittel gearbeitet wird ist diese Variante umweltfreundlich und ungiftig.
Innerhalb von Bruchteilen einer millionstel Sekunde wird der Laser mit sehr hoher Lichtleistung auf die Verunreinigungen gestrahlt. Die zu entfernenden Farbschichten platzen dabei ab.
4) Graffitientfernung auf Basis unterschiedlicher Fruchtsäuren
Mit dieser Methode hat sich auch die Deutsche Bahn beschäftigt, um Ihre Wagen, die oft nachts und natürlich illegal besprüht wurden, wieder zu reinigen.
Das Lösungsmittel wird auf die zu behandelnden Oberflächen aufgesprüht und bedarf einer kurzen Einwirkzeit. Dabei werden die Farbpigmente aufgespalten.
Danach kann die unerwünschte Farbe einfach mit einem Schwamm abgewischt werden, da die unterschiedlichen Fruchtsäuren, auch Carbonsäure-Ester genannt, wie ein Lösungsmittel wirken, der den Graffiti Lack angreift und wieder flüssig macht.
Bei dieser Variante, kann der Anwender völlig bedenkenlos ohne Handschuhe oder Mundschutz arbeiten.
Kann ich immer wiederkehrenden Graffitiverschmutzungen vorbeugen?
Vor rund 1 Jahr hat der MDR eine innovative Möglichkeit der Vorbeugung vorgestellt, die ich hier nicht vorenthalten möchte.
Die Fassadenwände werden mit einem speziellen Anstrich versehen. Werden die so behandelnden Wände mit einem Graffiti besprüht, kann dieses ganz einfach mit einem Hochdruckreiniger und nur mit Wasser, ohne Chemie wieder entfernt werden.
Leider kann dieses Mittel nur auf unlackierten Oberflächen aufgetragen werden, da es auf lackierten nicht hält.
Fazit
Jährlich werden Millionen Euro ausgegeben, um unerwünschte Graffitis auch wieder los zu werden. Es lohnt sich dabei genau zu beachten, was muss weg, wo muss es weg und welches Verfahren wähle ich. Da unsere Umwelt immer stärker belastet wird, ist es schön zu sehen, dass es mittlerweile auch Verfahren gibt, die ganz ohne Chemie auskommen und dennoch sehr effektiv im Einsatz sind.