Die zu reinigenden Flächen werden in der modernen Reinigung in verschiedene Hygienebereiche eingeteilt. Jedem Bereich wurde eine der vier Farben (Rot, Gelb, Blau und Grün) zugewiesen. Demnach sind auch die Putztücher des jeweiligen Bereiches in der korrekten Farbe. Dadurch wird eine Keimverschleppung von einem Hygienebereich in einen anderen verhindert.
In Sanitärbereichen und Badezimmern ist es extrem wichtig, beim Putzen auf äußerste Hygiene zu achten. Hierfür steht die Signalfarbe Rot. Sie gilt für die Grundreinigung von Sanitärbereichen und für die direkt umliegenden Fliesen, die als Spritzbereiche gelten.
Einsatzbereiche:
Bei der Hygienereinigung von mehreren Toiletten oder Urinale, sollte immer ein neues rotes Tuch verwendet werden. Dieser Vorgang wird auch Wechseltuchmethode genannt, auf die in diesem Artikel noch genauer eingegangen wird.
Vor der Wiederverwendung sollten rote Reinigungstücher immer bei mindestens 95 Grad gewaschen werden. Beachten Sie jedoch immer auch den Herstellerhinweis, um die Faser des Tuchmaterials nicht durch zu hohe Waschtemperaturen zu beschädigen.
Ebenso wie die Farbe Rot, steht die Farbe gelb auch für den Sanitärbereich. Gelbe Tücher, Schwämme kommen bei folgenden Objekten zum Einsatz:
Mit dem Gebrauch des gelben Tuches wird sichergestellt, dass die am roten Reinigungstuch anhaftenden Urinreste und Fäkalreste von der Toilette nicht in andere Bereiche verschleppt werden. Reinigen Sie die Tücher ebenfalls bei mind. 95 Grad.
Fast alle Hygienebereiche außerhalb von Sanitärräumen werden mit blauen Tüchern gereinigt.
Oft reicht das einfache Staubwischen auf Oberflächen, Möbeln und Gegenständen in Wohnbereichen oder Büroräumen aus. In diesen Bereichen sammeln sich nicht so leicht keime, Bakterien und Viren an, wie in Sanitärbereichen. Von daher kommen hier ausschließlich die blauen Putztücher zum Einsatz.
Einsatzbereiche:
Bleibt noch die letzte Farbe des 4 Farben-System: Grün. Sie wird in Küchen sowie sensiblen Arealen, wie im Pflegebereich, genutzt. Hier ist es oftmals erforderlich bestimmte Flächen zusätzlich zu desinfizieren, damit Bakterien, Viren und Keime abgetötet werden. Nach gebrauch wird auch hier das Tuch gewechselt und sollte bei mindestens 95 Grad gewaschen werden.
Diese beiden Methoden wurde eingeführt, um eine Keimverschleppung von einem Zimmer zum nächsten oder auch von einem Gegenstand zum anderen zu vermeiden.
In Klinikbereichen oder in Pflegeheimen, wo nach RKI Richtlinien gereinigt wird, ist es Vorschrift, nach der Reinigung eines Zimmers das Putztuch direkt in die Wäsche zu geben. Aber nicht nur nach der Reinigung eines Zimmers, auch das Wechseln des roten Tuches nach einem Sanitärobjekt ist zu empfehlen. Somit wird gewährleistet, dass der nächste Raum mit einem frischen Satz an Reinigungstüchern bzw. auch die einzelnen Sanitärobjekte ohne Keime gereinigt werden können.
Für eine einwandfreie Hygiene sorgt zusätzlich auch die sogenannte Tuchfalt-Methode.
Hierbei wird nach einem vorgegebenen System das Reinigungstuch so gefaltet, dass für jede neue Fläche eine frische Tuchseite eingesetzt wird. Hierbei ist die 16 Seiten Tuch Faltmethode verbreitet.
Das Tuch wird zunächst nach unten und anschließend nach noch zweimal zur Seite gefaltet. Hierbei ergibt sich oft folgende Problematik: das Entfalten des Tuches ist oft unübersichtlich ebenso sich zu merken, welche Seite nun schon für die Reinigung genutzt wurde und welche noch unberührt ist. Von daher ist es wichtig, dass die Arbeit mit 16 Seiten gut eingeübt wird, oder alternativ auf zweimaliges (8 Seiten) oder einmaliges Falten (4 Seiten) umgestellt wird. Zu empfehlen ist diese Methode in allen Sanitärbereichen in denen mit einem roten Tuch gereinigt wird. Hier sollte nicht nur für jedes WC / Urinal ein eigener Lappen verwendet werden, sondern zusätzlich jede Fläche mit einer frischen Seite gereinigt werden.
Eingesetzt wird die Faltmethode sehr gerne in Bereichen, wo auf einen Eimer verzichtet werden muss und stattdessen Sprühflaschen zum Einsatz kommen. Hier hat das Reinigungspersonal 16 frische Lagen zum Reinigen zur Verfügung. Auf diese Weise kann Wasser und Zeit eingespart werden. Noch schneller kann gereinigt werden, wenn im Vorfeld schon mit der Reinigungslösung getränkte Tücher zum Einsatz kommen.
Die Faltmethode sorgt auch dafür, dass weniger Tücher zum Einsatz kommen müssen und trotzdem keimfrei gereinigt werden kann. Dies hat einen wirtschaftlichen Vorteil.
Wer in der Gebäudereinigung solch ein 4 Farben-System und eine der beiden Wechselmethoden etabliert hat, sollte dieses auch bewerben, denn systematisches Arbeiten will gelernt sein. Solche Verfahren sollten in Schulungen den Mitarbeitern vermittelt werden, da es selten ist, dass ein Mitarbeiter von sich aus, bei der Reinigung so methodisch vorgeht. Hygiene, Effektivität und Effizienz werden mit diesen Methoden gewährleistet.